Die Geschichte

Die Geschichte ist es, die uns alle immer wieder in ihren Bann zieht. Vergangenes erlebbar machen, sich mit den Wurzeln beschäftigen; mit den Dingen, die die Großeltern noch wussten. Unsere Quellenstudien konzentrieren sich auf einen Teil des europäischen Spätmittelalters: Die Zeit um das Jahr 1340, als Ludwig der Bayer deutscher Kaiser war, als Wilhelm Tell die Schweizer Eidgenossen in die Unabhängigkeit von Österreich führte, die Zeit, in der Umberto Ecco seinen „Namen der Rose“ ansiedelt. Informationen zu dieser Zeit, zu Begebenheiten und Personen können Sie der Zeittafel entnehmen, die hier von uns zusammengestellt wurde.

Zeitstrahl des späten 13. und frühen 14. Jahrhunderts

  • (1267) Roger Bacon beschreibt Herstellung von Schwarzpulver
    Als erster Gelehrter in Europa beschreibt der englische Franziskaner-Mönch und Philosoph Roger Bacon die Herstellung von Schwarzpulver, ohne jedoch das Mischungsverhältnis genau bestimmen zu können.

  • (29.12.1287) Verleihung des Mulinheimer Fronhofes an Bertold und Mechild v. Steinheim (lokales Ereignis)
    Der Abt Godfried, der Prior Konrad und der ganze Konvent des Klosters Seligenstadt verleihen dem adeligen Ehepaar Bertold und Mechild von Steinheim ihren in Mühlheim gelegenen und dem Kloster gehörenden Abtshof auf Lebenszeit gegen Landsiedelrecht. Gleichzeitig übernehmen sie das Schultheissenamt. Sie verpflichten sich dafür die dem Kloster zustehenden Abgaben "getreulich zu sammeln und abzugeben".

  • (01.08.1291) Der Rütli Schwur wird abgelegt und begründet die Legende von Willhelm Tell
    Aufzeichnungen besagen, dass am 1. August 1291 Abgesandte aus den drei "Orten", auch "Waldstätten" bzw. Kantonen, (auch Urkantone: Uri, Schwyz und Unterwalden - heute zwei Halbkantone - Obwalden und Nidwalden) auf der Rütliwiese am Vierwaldstättersee einen gemeinsamen Schwur leisteten, der ein Bündnis besiegelte. Dieses Ereignis gilt als Beginn der Schweizer Eidgenossenschaft. Es gibt keinen historischen Nachweis, dass der Rütli-Schwur in dieser Art und Weise stattgefunden hat und noch Ende des 19. Jahrhunderts galt der 8. November 1307 als Datum. Das Bündnis selbst ist aber belegt durch die einzige in lateinischer Sprache verfasste Bündnis-Urkunde, den Bundesbrief von Anfang August 1291, der das Verteidigungsabkommen zwischen den drei Kantonen schriftlich niederlegte.

  • (24.06.1292) Adolf von Nassau wird zum deutschen König gekrönt
    Adolf von Nassau (* ca. 1250; † 2. Juli 1298), Sohn des Grafen Walrams II. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und Adelheid von Katzenelnbogen wird in Aachen gekrönt.

  • (02.07.1298) Tod Adolfs von Nassau
    Adolf von Nassau fällt in der Ritterschlacht gegen Albrecht I. von Österreich bei Göllheim und wird erst 1309, elf Jahre später, auf Veranlassung von König Heinrich VII. im Dom zu Speyer beigesetzt.

  • (27.06.1298) Albrecht I. wird zum deutschen König gekrönt
    Albrecht I. von Österreich, Habsburg (* Juli 1255 in Rheinfelden, † 1. Mai 1308) wird deutscher König. Im selben Jahr besiegt er seinen Vorgänger Adolf durch geschickten Einsatz seiner Reiterei in der Schlacht bei Göllheim.

  • (1300) Die Geburt von Till Eulenspiegel in Knettlingen (Sage)
    "Bei dem wald Melme genannt, in dem land zuo Sachsen, in dem Dorf Knetlingen, da ward Ulnspiegel geborn, und sein vater hiess Claus Ulnspiegel und sein muoter Ann Witcken" (nach E. Götzinger 1885)

  • (11.07.1302) Schlacht der goldenen Sporen
    In der Schlacht der goldenen Sporen, so benannt nach den von den Flamen in einer nahegelegenen Kirche aufgehängten goldenen Sporen der gefallenen französischen Ritter, besiegt die flämische Bürgermiliz das französische Ritterheer bei Kortrijk. Seit diesem Zeitpunkt
    ist der Tag in Flandern Nationalfeiertag.

  • (1302) Bruderstreit zwischen Ludwig IV. und Rudolf eskaliert
    Der Streit zwischen den beiden Söhnen des Herzogs von Bayern Ludwig, Rudolf und Ludwig IV., über das gemeinsame Erbe eskaliert schliesslich, als Rudolf seinen jüngeren Bruder und seine Mutter auf Schloss Schiltberg überfällt und nach München verschleppt, wo er die Mutter eines Verhätnisses mit dem Schloßhauptmann von Schiltberg anklagt, der daraufhin enthauptet wird. Erst nach langen Drängen seiner Mutter und ihres Bruders Albrecht erkennt er die Mitregentschaft von Ludwig an.

  • (1303) Marktprivileg und Stadtrechte für Hanau

  • (1306) Drahtziehmaschine in Nürnberg erfunden
    In Nürnberg erfindet ein Waffenschmied mit Namen "Rudolf" eine Drahtziehmaschine, die die Fertigung von Ringelpanzern erheblich vereinfacht und in der Folge diese Rüstungen billiger werden lässt.

  • (1308) Heinrich VII. wird deutscher König

  • (01.05.1308) Tod Albrechts I.
    Albrecht wird von seinem Neffen Johann, dem Sohn Albrechts Bruder Rudolf, ermordet. Johann erhält für diese Tat den den Beinamen »Parricida«. (Latein eigentlich »Vatermörder«, seltener »Verwandtenmörder«)

  • (1310) Friedensversammlung von Passau
    Der Streit der beiden Brüder Ludwig IV. und Rudolf erreicht einen neuen Höhepunkt, als Rudolf seinen Sohn mit der Tochter des Königs Heinrich VII verheiratet, und dabei Landbesitzt aus dem Erbe Ludwigs an sie überschreibt. Ludwig verlangt darauf eine endgültige Trennung des Erbes, was zur Landteiling von 1310 führt, jedoch erst Ende 1310 kann ein verrübergehender Friede erwirkt werden.

  • (17.10.1311) Aufzeichnung der Marburger Stadtrechte (lokales Ereignis)
    Bischof Ludwig von Münster, ein Sohn des 1308 verstorbenen hessischen Landgrafen Heinrich I., bestätigt die Rechte der ihm als Erbe zugewiesenen Stadt Marburg, die damit erstmals aufgezeichnet werden.

  • (1312) Kaiserkrönung Heinrichs VII.
    König Heinrich VII. wird in Rom zum Kaiser gekrönt. Damit war er nach 92 Jahren, seit der Krönung des Staufers Friedrich II., der erste rex Romanorum, der auch Römisch-deutscher Kaiser wurde.

  • (22.03.1312) Papst Klemens V. löst unter dem Druck von König Philipp IV. den Templerorden auf
    Unter dem Druck des französischen Königs Philipp IV. löst Papst Klemens V. auf dem Konzil von Vienne den Templerorden offiziell auf.

  • (09.11.1313) Schlacht von Gammelsdorf
    Als Ludwig sich aus politischen Gründen gegen seine bisherige Freundschaft mit dem Habsburger Friedrich III. entscheidet, spitzt sich der Streit um die niederbayrischen Herzogtümer zu, als die Witwen der verstorbenen Herzöge die Vormundschaft über ihre in der Gewalt von Ludwig IV. und seinem Bruder Rudolf befindlichen unmündigen Herzogssöhne an Friedrich übertragen. Bei Gammelsdorf kommt es schliesslich zur Schlacht zwischen den Österreichern und Ludwigs Truppen, die Ludwig trotzt zahlenmässiger Unterlegenheit gewinnt. Der gewonnene Prestigezuwachs macht ihn noch im folgenden Jahr zum neuen Anwärter auf den deutschen Thron.

  • (01.06.1313) Frieden von München
    Ludwig IV. söhnt sich mit seinen älteren Bruder Rudolf aus und beendet mit der Aufhebung der Landesteilung von 1310 den jahrelangen Streit. Mit dem Schirm-und Schutzvertrag mit Landshut bricht Ludwig das Bündnis mit Österreich und seinem Jugendfreund Friedrich III

  • (24.08.1313) Tod Heinrichs VII.
    Kaiser Heinrich VII. stirbt in Buonconvento an Malaria, welche er sich bei der Belagerung von Siena zuzog. Er wurde feierlich nach Pisa überführt und dort in einem Grabmal innerhalb des Doms bestattet.

  • (19.10.1314) Ludwig IV. und Friedrich III. in einer Doppewahl bei Frankfurt beide zum dt König gewählt
    Nachdem zunächst die Königswahl zwischen den Parteien der Luxemburger, mit den Kandidaten Johann von Böhmen, und den Habsburger, mit dem Sohn des 1308 ermordeten Adolf von Nassau, Friedrich III. "der Schöne" zur Entscheidung stand, zieht die Partei der Luxemburger kurzfristig zurück, und unterstützt den nach der Schlacht von Gammelsdorf zur Ehre gekommenen Ludwig IV. "der Bayer" als Thronkandidaten. Bei Frankfurt kommt es 1314 schliesslich zu Wahl, bei der die jeweiligen Kandidaten in einer heimlichen Wahl von jeweils 4. bzw. 5 Unterstützern gewählt werden. Dies begründet den Thronstreit, der bis zur Schlacht von Mühldorf anhält.

  • (18.03.1314) Die Großmeister des Templerordens werden in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt Der letzte Großmeister des Templerordens, Jacques de Molay, wird zusammen mit Geoffroy de Charnay in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

  • (23.06.1314) Schlacht von Bannockburn
    In der berühmten Schlacht von Bannockburn gelingt Robert the Bruce der entscheidende Sieg gegen Edward II. von England in besiegelt für einige Jahre damit Schottlands Unabhängigkeit.

  • (1319) Großfeuer brennt Marburg nieder (lokales Ereignis)
    Ein Großfeuer brennt die Stadt Marburg nieder. Bedingt durch die Fachwerkbauten findet das Feuer leichte Nahrung. Schwer beschädigt überstehen wenige Steinbauten den Brand. Schloss und Elisabethkirche liegen außerhalb der Brandzone und bleiben vom Feuer verschont.

  • (18.04.1321) Der Schatzmeister des Klosters Seligenstadt schenkt seinem Kloster 4/8 Gülte Land (lokales Ereignis)
    Der Thesaurus - der Schatzmeister Konrad - des Klosters in Seligenstadt, schenkt seinem Kloster 4/8 Getreidegülte in Frankfurter Maßeinheit, die von einer 1/2 Hube fallen und aus seinem eigenen Besitz stammen. Diese gehört (nun) zum Hofe in Mühlheim, der im Volksmunde der "Fronhof" genannt wird.

  • (28.09.1322) Schlacht von Mühldorf
    Die auch "Schlacht bei Ampfing" oder "Schlacht bei Gammelsdorf" genannte Schlacht entscheidet den Streit zwischen dem Hause Wittelsbacher und Habsburger, als der Wittelsbacher Ludwig IV. "der Bayer" den Habsburger Friedrich den Schönen gefangen nimmt, und ihn somit zum Thronverzicht zwingen kann. Die Schlacht wird als eine der letzten Reiterschlachten des Mittelalters angesehen.

  • (1323) Deutscher Ritterorden erhält Kloster Schiffenberg
    Vorgeblich Aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung und sinkender Wirtschaftskraft des Klosters überträgt der dem Erzstift Mainz verbundene Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg das 1129 bei Gießen gegründete Augustinerkloster Schiffenberg dem Deutschen Ritterorden in Marburg. Die wahren Gründe dürften in den langjährigen Rivalitäten zwischen Mainz und der Landgrafschaft Hessen zu suchen sein. Durch die Schenkung soll der Deutsche Orden für die antihessische Koalition gewonnen werden.

  • (1326) Erste Bilddarstellung von Pfeilbüchsen
    In der Handschrift Walter de Milemete an König Edward III. ist eine frühe Darstellung einer mit einem eisernen Pfeil geladenen Tonnenbüchse für Belagerungen zu sehen.
    (1326) Erwähnung von Florentinischen Bronzekanonen
    Erste definitiv datierbare Erwähnung von bronzenen Kanonen in einem Inventar florentinischer Rüsthäuser.

  • (10.08.1328) Hessische Truppen besiegen die Mainzer und Nassauer (lokales Ereignis)
    Die hessischen Truppen unter Landgraf Heinrich II. besiegen in einer verlustreichen Schlacht bei Wetzlar die mit dem Erzbistum Mainz verbündeten Nassauer. Dabei werden die Mainzer Truppen vernichtend geschlagen. Auslöser war die Forderung der Herausgabe Mainzer Lehen in Hessen, wodurch die Landgrafschaft in ihrem Bestand bedroht wurde.

  • (1330) Schlacht von Laupen
    Die Schweizer gewinnen in der Schlacht von Laupen und besiegen das Heer der Berner. Sie stärken damit die Schweizer Städte und zeigen erneut die Effektivität der Gewalthaufen der Schweizer Fusssoldaten in einem taktisch gut geführten Manöver.

  • (25.04.1330) Frankfurt erhält Recht auf weitere Frühjahrs- oder Fastenmesse (lokales Ereignis)
    Bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Frankfurt erteilt Kaiser Ludwig der Bayer ihr das Recht, eine zweite 14-tägige Messe um Ostern als Frühjahrs- oder Fastenmesse zusätzlich zu der althergebrachten Herbstmesse abzuhalten.

  • (1330) Ludwig IV. zieht gegen Frankreich
    Mit Unterstützung des englischen Königs und der deutschen Fürsten zieht Ludwig mit einem riesigen Heer nach Frankreich.

  • (1331) In China bricht die Pest aus
    Vermutlich im Jahre 1331 bricht in China die Seuche aus, die Jahre später große Teile Europas verwüsten wird: die Pest.

  • (12.07.1331) Gottsbüren im Reinhardswald wird Wallfahrtsort (lokales Ereignis)
    Berichte über die wundersame Auffindung einer sogenannten Bluthostie im Reinhardswald machen Gottsbüren für einige Jahrzehnte zum vielbesuchten Wallfahrtsort. Die Pröpste von Lippoldsberg und Hofgeismar regeln die Verteilung der schnell zunehmenden Einkünfte aus der Wallfahrt: Ein Drittel für den Bau einer Wallfahrtskirche, die restlichen zwei Drittel teilen sich der Mainzer Erzbischof, der die Zapfenburg zum Schutz der Pilger ausbauen lässt, die Nonnen von Lippoldsberg, die ein Zweitkloster in Gottsbüren bauen, und das Hofgeismarer Chorherrenstift, das 1343 nach Gottsbüren umzieht. Später gerät der Wunderort wieder in Vergessenheit.

  • (17.07.1333) Stadterweiterung von Frankfurt (lokales Ereignis)
    Kaiser Ludwig der Bayer erteilt der wirtschaftlich florierenden Stadt Frankfurt die Genehmigung zu einer großzügigen Stadterweiterung. Für den Bau neuer Stadtmauern dürfen erhöhte Abgaben, insbesondere neue Verbrauchssteuern, erhoben werden, so ein "Ungeld" auf Wein und Bier sowie "Mahlgeld" für Getreide. - Ab 1398 werden die neuen Stadtmauern durch weiter vorgeschobene "Landwehren" gesichert, in die als Zugänge zur vergrößerten Stadt vier "Warten" errichtet werden. Zwischen der neuen Stadtmauer und den Landwehren können Frankfurter ihre Viehherden sicher weiden. Zahlreiche Dörfer des Umlandes besitzen "Burgrecht".

  • (1334) Papst Johannes XXII. stirbt in Avignon Mit dem Tod von Papst Johannes XXII. stirbt der erbitterte Erzfeind Ludwig IV., der ihm auch den Beinamen "der Bayer" gab, der, undeutlich ausgesprochen, auch wie "der Barbar" klang.
    Im selben Jahr wird Benedikt XII. neuer Papst in Avignon
    Jacques Fournier wird als Benedikt XII. neuer Papst in Avignon. Obwohl auch er Franzose ist, bemüht er sich, den jahrelangen Streit der Kurie mit dem deutschen Kaiser Ludwig IV., der unter seinem Vorgänger begann, beizulegen, was aber vom franzöischen König Philipp IV. mehrfach vereitelt wurde. Das führt schliesslich zum Bündnis Ludwigs mit Edward III. gegen Philipp.

  • (1337) Schutz- und Trutzbündnis zwischen Ludwig IV. und Edward III. von England
    In einer großangelegten, prunkvollen Zeremonie mit ca. 17.000 Rittern und vielen geistlichen und weltlichen Würdenträgern spricht Ludwig in einer Gerichtsverhandlung Edward III. die französische Krone zu. Dieser Geste geht vermutlich eine finanzielle Unterstützung seitens des englischen Königs für den finanziell klammen Ludwig voraus. Da sich dieser ob der Kaiserkrönung mit der Kurie im Streit befand, war eine Unterstützung der Gegner des offensichtlich eine Einigung verhindernden französischen Königs Philipp für ihn von großem Vorteil. Er schließt daraufhin ein Schutz- und Trutzbündnis mit Edward, um ihn mit Truppen in seinem bevorstehenden Feldzug zu unterstützen.

  • (1337) Edward III. erklärt Philipp VI. den Krieg
    Als Philipp den Festlandbesitz Englands, Guyenne, beschlagnahmt, erklärt Edward III. ihm den Krieg.

  • (1338) Pest erreicht Kirgisistan
    Der Weg der Pest nach Westen beginnt.

  • (1339) Ludwig IV. löst Bündnis mit Edward III.
    Getrieben durch seine Frömmigkeit treibt Ludwig IV. trotz seines Eingreifens in den beginnenden 100jährigen Krieg die Einigung mit der Kurie voran und löst zu Gunsten des französischen Königs Philipp dem Schönen das Bündnis mit Edward III., um dessen Unterstützung zu gewinnen. Dies kostet ihn jedoch viel Rückhalt im eigenen Land.

  • (1340) Seeschlacht von Sluis
    Die englische Flotte gewinnt nach einigen erfolglosen Jahren im Hafen von Sluis in der Seeschlacht von Sluis einen Enterkampf gegen die französische Handelsflotte. Dies ist ein harter Schlag für Frankreich, da das Lösegeld der gefangenen Adeligen eine große Belastung für die französische Kasse bedeutet und England nun ungehindert mit Flandern handeln kann. Dennoch ist die englische Kasse so leer, dass beide Seiten 1341 einen vorübergehenden Waffenstillstand schließen.

  • (1340) Edward III. erklärt sich zum König von Frankreich
    Edward erklärt sich als Enkel des französischen Königs Philipp IV. zum König von Frankreich.

  • (1341) Ludwig IV. schließt Bündnis mit französischem König
    Um den Streit mit der Kurie zu beenden, schließt Ludwig ein Bündnis mit dem französischen König Philipp.

  • (1342) Ludwig IV. verheiratet seinen Sohn mit der Erbin Tirols, Margarete Maultasch
    Um nach dem Erbe Niederbayerns 1340 seinen Landbesitz auszuweiten, unterstützt Ludwig den Scheidungswunsch der Gräfin Tirols, Margarete Maultasch, von ihrem Mann aus dem Hause Luxemburg und fälscht eine Scheidungsurkunde des Papstes, was den Streit mit der Kurie erneut aufflammen lässt. Schließlich verheiratet er Margarete mit seinem Sohn. Dies schafft ihm im eigenen Reich überall Feinde, was letztlich auch dazu führt, dass der Erzbischof Balduin von Trier den Streit mit dem neuen Papst Clemens IV. beilegt.

  • (1342) Benedikt XII stirbt in Avignon und Papst Clemens VI. übernimmt das Amt
    Papst Benedikt XI. stirb in Avignon. Sein Nachfolger wird Pierre Roger alias Clemens VI.

  • (11.07.1346) Kurfürsten wählen deutschen Gegenkönig Karl IV.
    Getrieben durch den Prestigeverlust Ludwigs IV. und der Einigung der geistlichen Würdenträger des deutschen Reiches mit der Kurie und deren Bann gegen Ludwig, wählt die Mehrheit der deutschen Kurfürsten in Rhens den Sohn Johanns von Böhmen, Karl, zum deutschen Gegenkönig Karl IV. und krönt ihn am 26.11.1346 schließlich zum römischen König.

  • (1346) Pest erreicht die Grenzen Europas
    Auf der Halbinsel Krimm bricht die Pest aus, als die genuesische Hafenstadt Kaffa von der goldenen Horde, geführt vom Enkel des Dschingis Khan, belagert wird. Vermutlich wurde die Pest durch die Mongolen aus China eingeschleppt und einer Erzählung nach durch ihre Toten, die sie mit Katapulten in die Stadt schleuderten, dort verbreitet. Dies ist die Initialzündung der Pest für Europa; von der Hafenstadt breitet sie sich über den Seeweg schließlich in alle Teile Europas aus.

  • (26.08.1346) Englisches Heer besiegt französisches Ritterheer in der Schlacht von Crecy
    In der Schlacht von Crecy als einer der bedeutensten Schlachten des hundertjährigen Krieges besiegt König Edward III. das französische Heer bei Crecy unter Zuhilfenahme starker Langbogenschützenverbände und auf Grund taktischer Fehler der Franzosen vernichtend.

  • (11.10.1347) Tod Ludwigs IV.
    Im Oktober 1347 bei einem Aufenthalt in München bemerkt Ludwig eine leichte Übelkeit und beschließt, diese bei einem Jagdaufenthalt bei Fürstenfeldbruck zu kurieren. Beim Ausritt zur Bärenjagd stürzt er plötzlich vom Pferd und stirbt, vermutlich an einem Schlaganfall, in den Armen eines Bauern. Seine letzten Worte galten seiner Frau "...süße Königin....unsere Fraue, sei bei meinem Scheiden...". Mit seinem Tod schließt sich das Kapitel der kurzen Wittelsbacher Herrschaft, das mit der doppelten Königskrönung bei München und der daraus resultierenden Schlacht von Mühldorf seinen Anfang genommen hat.

  • (1347) In Konstantinopel bricht die Pest aus
    Über Handelswege gelangt die Pest unaufhaltsam nach Europa und bricht 1347 in Konstantinopel, Kairo und Sizilien aus.

  • (1348) Edward III. stiftet den Hosenbandorden
    Der berühmte Ritterorden (Orden des blauen Hosenbandes, Orden des Heiligen Georg in England, Hochedler Orden vom Hosenbande, Order of the Garter, The Most Noble Order of the Garter) wurde von Edward als Möglichkeit gegründet, den relativ unabhängigen englischen Adel stärker an sich zu binden. Angeblich geht das Motto "Honi soit qui mal y pense" (Verachtet sei, wer Übles dabei denkt) auf einen peinlichen Zwischenfall beim Tanze Edwards III. mit einer nicht näher identifizierten Dame auf einem Ball zurück, als diese entweder ein Strumpfband, ein Band ihrer Unterkleidung oder gar ein Tuch, das damals als Monatsbinde diente, verlor. Um die Situation zu retten, hob es der König auf und band es mit diesen Worten um sein rechtes Bein, wodurch im Folgenden bis heute alle Mitglieder des Ordens an diesem Bein ein blaues Band tragen.

  • (1349) Die Pest erreicht Deutschland, Norwegen, Schweden und Irland Die zweite große Pestwelle des Mittelalters, in der Neuzeit schließlich "schwarzer Tod" getauft, erreicht Deutschland, Norwegen, Schweden und Irland.

  • (17.06.1349) Karl IV, wird in einer zweiten Wahl als deutscher König bestätigt
    Nach dem Tod von Ludwig. IV. 1347 und nachdem Karl bömischer König wurde, wählen die deutschen Kurfürsten Karl IV. 1349 erneut zum deutschen König und krönen ihn am 25. Juni 1349.

  • (1350) Till Eulenspiegel stirbt in Mölln (Sage)
    Eulenspiegels Streiche ergeben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung wörtlich nimmt. Er verwendet dieses Wörtlichnehmen als ein Mittel, die Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und die Missstände seiner Zeit aufzudecken. Der Sage nach stirbt er 1350 in Mölln.

  • (19.09.1356) Engländer besiegen französisches Heer in der Schlacht von Poitiers
    In der Schlacht von Poitiers fügt das englische Expeditionsheer unter Leitung des Sohnes Edwards III., dem schwarzen Prinzen Edward von Woodstock, den Franzosen erneut eine bittere Niederlage zu.